ÖKOLOGISCH BAUEN 1: Das Hanfhaus

Hanf – ein Baustoff der Zukunft.
Mit Hanf kann man nicht nur ökologisch wertvoll dämmen, sondern auch komplette Häuser bauen. Möglich macht das der Baustoff Hanfkalk. Er ist feuchtigkeitsregulierend, wärmedämmend und wiederverwertbar. In Deutschland spezialisieren sich immer mehr Hersteller auf den gesunden Baustoff.

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An der Hanfpflanze mit botanischem Namen „Cannabis Salva“ klebt noch immer der Geschmack des Verbotenen. Der Anbau fiel lange Zeit komplett unter das Betäubungsmittelgesetz. Doch die Nutzpflanze aus Asien entwickelt sich zum Alleskönner mit hervorragender Ökobilanz. Aus Nutzhanf lassen sich theoretisch bis zu 50.000 verschiedene Produkte herstellen. Dazu gehören auch die Hanfschäben, das sind holzartige Schnitzel, die bei der Verarbeitung der Pflanze in der Textil- und Lebensmittelindustrie abfallen.


Das Haus vom Acker
Während man in anderen Ländern Europas schon länger mit Hanfkalk baut, tritt der ökologische, dabei kostengünstige Baustoff nun auch in Deutschland seinen Siegeszug an. Bei der Verwendung profitieren Bewohner und die Umwelt gleichermaßen. Das Verfahren ist einfach: Aus den Hanfschäben kombiniert mit Kalk und Wasser entsteht Hanfkalk – ein steinharter Baustoff, der sich ideal zum massiven Bauen, Sanieren und zur Verbesserung der Energiebilanz eignet.

Zwei Hektar Hanf für ein großes Haus
Für ein Ein- bis Zweifamilienhaus ist die Menge eines Hanffeldes von ein bis zwei Hektar Größe, gewachsen in ca. 100 Tagen, bereits ausreichend. „Durch ihre optimale Wärme- und Feuchtigkeitsregulierung sorgen Wände aus Hanfkalk das ganze Jahr über für ein angenehmes Raumklima – und das ohne zusätzliche Dämmschicht“, sagt Stefanie Binder von der BHW Bausparkasse. Hinzu kommt, dass Hanfkalk komplett frei von bedenklichen Stoffen wie Leim, Klebstoff oder Plastik ist. „Das trägt zur guten Raumluft bei und wirkt sich auch positiv auf die Umwelt aus, da sich Hanfkalk später wiederverwerten oder kompostieren lässt“, so Binder.

Ein Hanf-Kalk-Haus speichert Wärme ohne zusätzliche Dämmung
Foto: hanfundkalk.de
/ Reinhold Straub / BHW Bausparkasse

Die guten Eigenschaften von Hanf als Baustoff

Bauen mit Hanfkalk bietet innovative Möglichkeiten in ökologischer und bauphysikalischer Hinsicht. Darauf weist die BHW Bausparkasse hin. Hier die Vorteile des Baustoffs auf einen Blick:

Hervorragende Ökobilanz
Mit Hanf gelingt Klimaschutz bereits beim Bauen. Hanf wächst 50-mal so schnell wie Holz, bindet bereits im Wachstum jede Menge Kohlendioxid und lässt sich nach der Nutzung komplett als Baumaterial wiederverwerten oder kompostieren. Damit gehört Hanf zu einem besonders umweltverträglichen Baustoff, der ein emissionsarmes Bauen ermöglicht.

Verzicht auf zusätzliche Wärmedämmung
Hanfkalk ist natürlich wärmedämmend. Er speichert die Wärme im Winter und reflektiert sie im Sommer. Eine zusätzliche Dämmung ist damit nicht notwendig.

Hanf – zu Schade zum Verbrennen

Wohnwert wird erhöht
Die monolithische bzw. einschalige Bauweise mit Hanfkalk bietet zusätzliche Vorteile wie Zeitersparnis beim Bau und einen Platzgewinn durch schlankere Wände. Zudem werden die Sanierungszyklen der Außenhaut eines Gebäudes dadurch verlängert. Das Fazit: Der Wohnwert wird gesteigert und dabei noch Geld gespart.

Feuchtigkeitsregulierend
Hanfkalk speichert viel Feuchtigkeit und ist hygroskopisch. Das heißt, bei niedriger Raumluftfeuchte gibt der Baustoff die vorher aufgenommene Feuchtigkeit wieder an die Umgebung ab. Damit sind Wände aus Hanfkalk weitgehend vor Feuchteschäden geschützt.

Foto Titel: vonhanf.de / Tim Lange / BHW Bausparkasse

Siehe auch: ÖKOLOGISCH BAUEN: Teil 2 Das Solar-Wasserstoffhaus

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